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LESUNG:

Mascha Kaléko: Lesung mit Jutta Rosenkranz

TERMIN:
07.07.2013 bis 07.07.2013

Lesung mit Jutta Rosenkranz:
Ausgewählte Texte aus der von ihr neu herausgegebenen Mascha-Kaléko-Gesamtausgabe
Datum: Sonntag den 07. Juli 2013, 15.00 Uhr
Ort: Galerie Destillarta.
Moderation: Georg Graf von Matuschka
Eintritt: 8 Euro

 

Mascha Kaléko ist eine Klassikerin der Moderne und zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Anfang der dreißiger Jahre wurde sie mit ihren
heiter-melancholischen Großstadtversen bekannt, die noch immer viele Menschen ansprechen. In ihren zeitlosen Gedichten bringt sie die großen und kleinen Hoffnungen und Ängste der Leser
auf den Punkt. Ihre Emigrationsgedichte beeindrucken durch die Schilderung ihres individuellen Schicksals vor dem Hintergrund der politischen und zeitgeschichtlichen Ereignisse.
"O, Röslein auf der Heide, / Dich brach die Kraftdurchfreude." heißt es in dem Gedicht "Emigranten-Monolog". Die vierbändige Gesamtausgabe enthält nicht nur sämtliche Werke der
Dichterin und über 150 unbekannte Texte, sondern auch über 1400 Briefe, in denen man sie nicht nur als Schriftstellerin, sondern auch als Ehefrau, Mutter, Freundin und Privatperson entdecken kann. Die Berliner Autorin Jutta Rosenkranz, die 2007 die erste umfassende Biographie über Mascha Kaléko veröffentlichte, berichtet von ihrer Arbeit an der Gesamtausgabe,
von heiteren und bewegenden Momenten bei der Recherche und überraschenden Fundstücken.
 
"Die vorliegende Ausgabe, betreut von Kalékos Biografin Jutta Rosenkranz, ist gediegen, gründlich und leserfreundlich. (...) Eine Überraschung dieser Ausgabe besteht für mich in der Entdeckung,
was für eine außerordentliche Chronistin des Exils sie war." (Ruth Klüger in: Die Welt, 6.10.2012)

"Sie führte ein Leben in Extremen, die Dichterin Mascha Kaléko, die 1907 in Galizien geboren wurde und 1975 in Zürich gestorben ist. Mit sieben Jahren kam sie nach Deutschland, auf der Flucht vor Pogromen. Nach dem Ersten Weltkrieg ging sie nach Berlin und wurde dort zwischen Studium und Büroarbeit zur Lyrikerin. Schon bald hatte sie enormen Erfolg, doch 1938 war damit Schluss – die Nazis zwangen sie in die Emigration, Mascha Kaléko ging mit Mann und Kind nach New York. In der frühen Bundesrepublik konnte sie an alte Erfolge anknüpfen – aber ungebrochene Traditionslinien veranlassten sie, nicht zurückzukehren. Ihrem Mann zuliebe ging sie nach Israel, konnte aber dort nicht heimisch werden. Dann starb zuerst der Sohn, danach der Ehemann. Vierzehn Monate später – sie plante nun doch eine kleine Dependance in Berlin – starb sie auf dem Rückweg nach Jerusalem in der Schweiz. Mascha Kalékos Werk umfasst acht Lyrikbände, die zu Lebzeiten veröffentlicht wurden, eine Vielzahl posthumer Ausgaben und viele Briefe. Jetzt sind sämtliche Gedichte und Briefe in einer vierbändigen Ausgabe erschienen, herausgegeben von Jutta Rosenkranz." (Dorothee Schmitz-Köster, radiobremen)
Die Herausgeberin: Jutta Rosenkranz, geboren 1957 in Berlin, studierte Germanistik und Romanistik an der Freien Universität und lebt als Autorin und Journalistin in Berlin. Sie ist Herausgeberin mehrerer Lyrik-Anthologien, veröffentlichte Gedichte, Prosa, literarische Essays und Autoren-Porträts in Print-Medien (Neue Zürcher Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Kunst & Kultur u. a.) und im Hörfunk (NDR, RBB, SWR, BR, DLR Berlin u. a.).